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Konzert 2014

Das Akkordeon ist keineswegs verstaubt von Karlheinz G. Niess Mörfelden-Walldorf.

Das Akkordeon ist ein faszinierendes Instrument, das aber irgendwie aus der Mode gekommen ist. Beim Frühjahrskonzert des Akkordeon-Clubs Walldorf wurde beides deutlich. Das Handzuginstrument steht in der Wahrnehmung vieler Menschen für altbackene Musik, Schifferklavier und Volksmusik. Und bei einem Blick auf das Publikum in der Walldorfer Stadthalle war schnell klar: Junge Menschen stehen nicht so sehr auf dieses Instrument. Die Besucher waren überwiegend ältere Semester. So tut sich der Akkordeon-Club schwer mit seinem Nachwuchs.

Doch das Konzert bewies auch: Akkordeonmusik kann modern sein und richtig gute Stimmung zaubern. Denn der Club hatte keineswegs alte Volkslieder ausgegraben. Los ging es mit einem Ausschnitt aus dem Musical „Tanz der Vampire“, danach folgte einer der größten Hits der 1980er Jahre. Das erste Orchester unter der Leitung von Michael Bender spielte Van Halens „Jump“ – und spätestens da zeigte sich, dass das Akkordeon immer noch ein tolles Musikinstrument ist. Eher klassisch wurde es, als das Akkordeon-Septett mit der „Fledermaus“ von Johann Strauß begann. Richtig viel Schwung hatte dann der Säbeltanz.

Dass es durchaus noch Hoffnung gibt, was den Nachwuchs der Akkordeonspieler anbelangt, bewies nicht nur Isabelle Margraf, die auch noch als Pressewartin im Vorstand des Vereins aktiv ist. Nach der Pause zeigte Nathan Venzke, unterstützt von seiner Lehrerin Petra Neumann, dass auch Zehnjährige das Akkordeon toll finden.

Danach kam wieder das erste Orchester auf die Bühne. Und auch jetzt war weit und breit nichts von Volksmusik und Schifferklavier zu hören. Statt dessen gab es erst einmal einen Ausschnitt aus dem Musical „Rocky“ und dann Udo Lindenbergs „In Akkordeon“. Spätestens hier dürften Skeptiker eingesehen haben, was alles mit dem Instrument geht. Eine Mischung italienischer Hits gefolgt von Musik aus dem Kinoklassiker „Alexis Sorbas“ bildeten den Abschluss des Konzerts. Nicht ganz 100 Gäste genossen diesen Musiknachmittag der etwas anderen Art.

 Artikel vom 08.04.2014, 03:00 Uhr Neue Presse

 

Frühlingshaftes Akkordeon

Musik – Akkordeon-Club Walldorf bietet seinen Zuhörern ein ansprechendes Programm

Konzentriert gingen die Mitglieder des Akkordeon-Clubs Walldorf bei ihrem Frühjahrskonzert in der Stadthalle zu Werke. Foto: Anette Keim

Welche vielfältige Möglichkeiten das Akkordeon bietet, wurde beim Konzert des Akkordeon-Clubs deutlich.

„Das ist ja ein richtig schöner Rahmen“, war Elke Torrini am Sonntag ganz begeistert. Gemeint war das Frühjahrskonzert des Akkordeon-Clubs in der Walldorfer Stadthalle.

Einmal mehr hatten die Musiker keine Kosten und Mühen gescheut und dem sonst eher tristen Saal eine gemütliche Atmosphäre verliehen. Leuchtende Notenschlüssel und glitzernde Lichter, dazu Blumengestecke auf den Tischen, Kerzen und Kanapees. Kein Wunder also, dass sich die Konzertbesucher rundum wohlfühlten. Aber nicht nur der Atmosphäre, auch der musikalischen Leistung wegen war Torrini angetan. Abwechslungsreich und vielseitig präsentierten die Orchestermitglieder auf dem das Akkordeon – einem Instrument, das oft unterschätzt wird – „musikalische Frühlingsboten“. Den Auftakt machte das Erste Orchester unter Leitung von Michael Bender. Mit Melodien aus dem Musical „Tanz der Vampire“ und dem Van Halen-Titel „Jump“ begeisterten die Musiker das Publikum. Später nahm sich das Orchester der Melodien des Films „Rocky“ an, machte einen Ausflug zu den Hits von Udo Lindenberg und gelangte mit „Italo Pop Hits“ und „Zorba’s Dance“ zu südeuropäischen Klängen.

Das für seine anspruchsvolle Musikauswahl bekannte Akkordeon-Septett präsentierte Ausschnitte aus der Strauß-Operette „Die Fledermaus“, spielte den „Säbeltanz“ aus dem Ballett „Gayaneh“ und die bekannten Märsche „Pomp and Circumstance“ und „Colonel Bogey“. Nachwuchstalent Nathan Venzke spielte mit seiner Akkordeonlehrerin Petra Neumann die Stücke „A Ram Sam Sam“ und „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“. Für alle Akteure gab es am Ende langen und wohl verdienten Applaus. Markus Bender, der durch das Programm führte, hatte die Aufgabe übernommen, langjährige und verdiente Mitglieder zu ehren. Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft als Musikerin und für 30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit wurde Christiane Margraf geehrt. Helga Bender, die seit 1984 wieder Akkordeon spielt, wurde für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Ebenfalls seit 30 Jahren ist Sandra Schwappacher aktiv dabei. Für 20 Jahre als Musikerin wurde Andrea Mergen geehrt. Zudem auf der Ehrungsliste stand Petra Neumann, die seit 20 Jahren ehrenamtlich für den Akkordeon-Club im Einsatz ist.